Meine schwedische Schönheit
Man kann es nicht anders sagen: Ich bin ein Glückspilz und besitze eine Hasselblad 500C. Und weil ich so viel Glück habe, wanderte sie einfach still und heimlich in meinen Besitz über. Mit dabei hatte sie jede Menge Zubehör. Obwohl/weil sie nächstes Jahr 50 Jahre alt wird, liefert sie treu schöne Fotos und zickt nur selten. In diesem Artikel wird es nicht ganz so technisch und historisch, dafür empfehle ich die Geschichte von Hasselblad selbst und Hasselblad Historical. Auf den Seiten kann nachgelesen, angeguckt und zum System Hasselblad gelernt werden.
Im ersten Teil geht es darum, wie die Hasselblad zu mir kam, welche Probleme wir hatten und erste Ergebnisse. Um es nicht zu überfrachten folgt bald ein zweiter Teil mit weiteren Bildern.
Der Weg der Hasselblad 500C bis zu mir
Bevor meine Hasselblad ihren Weg 2014 zu mir fand, hatte sie schon eine lange Reise hinter sich. Gefertigt wurde sie, laut Online-Check, 1967. Als mein Vater sie kaufte, war sie schon ein paar Jahre unterwegs. Mit ihm erkundete sie mir völlig unbekannte Teile der Welt: Nepal, Kaschmir, Barbados, Thailand.
Dann lag sie ab den 1980er Jahren eigentlich nur noch rum. Als ich langsam anfing mich für analoge Fotografie zu interessieren wurde sie irgendwann Thema. Nach einem versuchten Fotoausflug in Düsseldorf galt sie als defekt und der angefragte Reparaturpreis als zu hoch. So dauerte es ein bisschen, bis ich sie mir mehr oder weniger schnappte und samt Zubehör zum Testen nach Frankfurt brachte.
Hindernisse und erste Ergebnisse
Ich stand zunächst vor dem Problem, dass die Kamera einfach nicht auslösen wollte. Die Hasselblad besteht aus dem Gehäuse, auswechselbaren Filmmagazinen und Objektiven. Ich bekam nicht nur das Gehäuse der Hasselblad 500C, sondern auch noch zwei Magazine für 12 Bilder im Format 6×6 und drei Objektive dazu. Sobald jedoch eines der Filmmagazine an der Kamera angebracht war, löste sie nicht mehr aus. Zu meinem Glück hatte Grainyard sich gerade ebenfalls eine Hasselblad zugelegt und ich konnte mit einem der Magazine von seiner Kamera ausprobieren, was passiert. Und siehe da – sie funktionierte! Ich durfte mir ein Magazin ausleihen und konnte erste Tests mit der Kamera machen, bevor ich an die wirkliche Problemlösung ging.
Um meine Hasselblad benutzen zu können, gab es also zwei Lösungswege: Alte Magazine reparieren (lassen) oder neue kaufen. Ich versuchte zunächst mich zu informieren, wie ich selbst eine Chance hätte die Magazine zu reparieren oder reparieren zu lassen. Meine Versuche scheiterten und die Reparatur wäre teurer gewesen, als ein gebrauchtes Magazin zu kaufen. Da lag die Entscheidung auf der Hand.
Inzwischen habe ich zwei funktionierende Magazine und zwei, die hier liegen und darauf warten repariert zu werden. Die auswechselbaren Magazine sind ein großer Vorteil der Kamera. Ich kann bei schönem Wetter einen Dia- oder Farbfilm in Magazin 1 einlegen und wenn das Wetter umschlägt oder ich eine andere Stimmung möchte, lade ich in Magazin 2 einfach einen schwarz-weiß Film. (Mindestens) Zwei funktionierende Magazine machen also Sinn.
Hasselbladliebe
Inzwischen ist es, ich kann es nicht anders sagen, ganz große Hasselbladliebe geworden. Ich kann mir fast keine schönere Kamera vorstellen. Schon jetzt freue ich mich darauf, im Sommer nach Göteborg zu kommen, dem Sitz von Hasselblad. Gegen eine digitale Hasselblad würde ich mich übrigens nicht wehren. Eine schöne digitale Kamera wäre eine ausgezeichnete Ergänzung zu meiner analogen Sammlung.
Bei der Suche nach Bildern für diesen Artikel musste ich mich nur durch die Jahre 2014-2016 wühlen und, im Verhältnis zu anderen Kameras, auch nicht durch allzu viele Filme. Aber die Auswahl fällt mir sehr, sehr schwer. Zu viele Bilder mag ich zu gerne. Zum Auftakt gibt es eine Auswahl an Fotos aus dem Palmengarten in Frankfurt.
Palmengarten Frankfurt
Eines meiner liebsten Bilder überhaupt habe ich mit der Hasselblad 500C im Palmengarten in Frankfurt aufgenommen. Die Spiegelung des Gewächshauses in dem kleinen Teich, das Zusammenspiel von Architektur und Pflanzen gefällt mir.
Der Palmengarten lohnt sich eigentlich bei fast jedem Wetter für einen Fotobesuch. Es gibt draußen auf dem Gelände und in den Gewächshäusern Blumen, Bäume und Kakteen. Auch die Architektur der Gebäude lädt zu Fotos ein, gerne in Kombination mit Spiegelungen auf den Wasserfächen. Für Kinder gibt es mehrere Spielplätze, auf dem kleinen See können Tretboote ausgeliehen werden. Mehr Bilder aus dem Palmengarten mit zahlreichen Kameras von mir gibt es bei nia_ffm auf Lomography.
Im zweiten Teil gibt es mehr Bilder aus Frankfurt, Kiel und Hamburg.
Mit der der Hasselblad fotografiere ich auch immer noch sehr gerne. Für Mittelformat meine erste Wahl!
Hier in Frankfurt kann man sich das digitale Rückteil leihen (leider auch recht teuer), aber das werde ich mal ausprobieren.
Ui, das ist ja eine gute Idee! Wo kann man das in Frankfurt machen und was kostet das? Wäre ja in jedem Fall spannend, es mal zu testen!
bau doch noch links zu Teil 2(3) am Ende (vielleicht auch oben) ein, das wäre nützlich 😉
Jaaaa, du hast so Recht! Danke für den Hinweis – ist erledigt!
Was für ein guter Bericht – vielen Dank für die Einsicht (auch im 2. Teil). Die Bilder sind wirklich total schön! Für die nächste ‘Licht’-Saison will ich mir auch eine Hasselblad holen … vielleicht schaffe ich es ja, bis dahin was zu sparen 😉
Freu mich auf mehr!
Das freut mich zu lesen! Ja, die Hasselblad ist einfach eine wunderbare Kamera und ich ein Glückskind, sie bei mir zu haben. Im Winter hat meine auch etwas rumgezickt, da macht warten bis zur Lichtsaison definitiv Sinn. Bin gespannt, ob eine bei dir einzieht und natürlich auf die Ergebnisse!